Samstag war ein besonderer Tag. Wir waren im Atelier eines bekannten Mülheimer Künstlers zu einem ungewöhnlichen Konzert eingeladen.

Schon seit fast einem Jahr besitzen wir eine wunderbare CD. Chö von Ani Choying Drolma. Auf dieser CD singt die tibetische Nonne Ani Choying traditionelle tibetische Chö-Gesänge in Ihrer Muttersprache, sehr schön und intuitiv unterlegt vom Gitarristen Steve Tibbets. Im Sommer erfuhren wir dann, das Ani Choying im Herbst eine Tournee im Lande machen würde. Eine Veranstaltung fand im Atelier von Eberhard Ross statt, jedoch nur für Geladene Gäste. Herr Ross war so freundlich uns einzuladen und wir sind ihm sehr dankbar für seine Freundlichkeit und die Gelegenheit, ihn persönlich kennenzuulernen. Es lohnt sich übrigens, seine sehr informative Seite mal anzuklicken. Die beiden Flashs zu seinem Atelier und zu der Ausstellung “kunst in wohnraum” sind besonders sehenswert.

Wir fanden uns also mit 48 anderen Gästen und 30 spontanen Besuchern an besagtem Ort ein und waren überrascht. Das Atelier ist ein sehr schöner Ort und war mit Kerzen, Speisen und Informationen äußerst passend hergerichtet. Ani Choying ist eine sehr freundliche Frau, die nicht den Abstand von den Menschen sucht.

Bei Kerzenschein durften wir Ani Choying zuhören. Hautnah, ohne Effekte und sehr intim.

Bei den ersten Worten, die Ani Choying sang mußte ich fast weinen, so schön war es ihr zuzuhören. Es ist ein vollkommen anderes Erlebnis, ihre Stimme direkt und unverblümt wahrzunehmen. Auch wenn man die Texte, die in Sanskrit verfasst sind, nicht direkt versteht, so überträgt sich doch das Thema der Lieder durch den Gesang und die Laute auf den Zuhörer. Chö heißt schneiden und soll das Ego des Zuhörers durchdringen und es von der Seele abschneiden und somit die negativen Energien abschneiden. Genau das passiert auch, die Stimme von Ani schneidet durch den Schleier aus Streß, Aufregung und Angespanntheit und erreicht direkt die Seele.

Die Zuhörer waren allesamt so gebannt, das sich keiner traute zu klatschen um den Geist der Lieder im Raum nicht zu stören. Ani hat auch vieles erklärt und war offen für Fragen. Ein Freund von Herrn Ross war so freundlich, für die nicht Anglisten zu übersetzen.

Zum Schluß haben noch alle gemeinsam “Om Mani Padme Hum” gesungen. Wohlgemerkt alle!

Wir möchten Herrn Ross und Ani für den wunderbaren Abend danken! Es war sehr schön.

Es gibt übrigens noch weitere Termine in Deutschland. Es lohnt sich!

Ani Choying singt übrigens nicht für sich, sondern für Ihr Projekt “Nun´s Welfare Foundation of Nepal”.

Sie ermöglicht jungen und armen Mädchen eine Ausbildung zur Nonne. Zu Bildung, Halt, Liebe und einem Dach über dem Kopf. Und Sie tritt für die Rechte der Frauen in Nepal und Tibet ein. Ein Besuch auf Ihrer Seite lohnt sich.

Noch eine Geschichte am Rande. Wir haben Ani noch Ihre neue CD und einen Schal abgekauft und ich hatte vergessen, das ich gar nicht mehr genug Geld im Portemonnaie hatte. “Kein Problem” meinte Sie. “Sie können es überweisen und die CD schon mitnehmen.” Vielen Dank für das Vertrauen.