Aus der Reihe Gastro-Test hier ein neuer…STOP!
Nee, aber ich möchte hier gerne ab und an mal berichten, was meine Familie und ich so in den Gourmet Tempeln des Ruhrgebietes so erleben.
Beginnen möchte ich mit dem CUBAR im Innenhafen in Duisburg.
Der Innenhafen ist bekanntermaßen nicht unbedingt der Ort der Wahl, da komplett aus der Retorte gewachsen. Aber, da wir heute Nachmittag auf der Stadtgrenze spazieren waren, Lust auf einen leckeren italienischen Kaffee, sowie Kuchen hatten und nachher noch nach Neumühl mussten, fiel die Wahl auf den Innenhafen, der auf dem Weg liegt. Die Verfügbarkeit eines Parkplatzes, im Innenhafen immer eine blanke Katastrophe, beeinflusste die Wahl des Cafés. Das Mississippi sah eigentlich sehr einladend aus, aber an den Fenstern prangte groß “Raucherclub†und da wollen wir uns nicht reinsetzen. Übrigens, von wegen Raucherclub bringt Gäste, waren in dieser Location deutlich weniger Gäste als im benachbarten Cubar.
Das lockte zudem mit gemütlichen Sofas und Sesseln an einigen Tischen und so war die Wahl nicht schwer. Die erste Enttäuschung gab es beim betreten des Cubar. Hohe Decken, harter Boden und so gut wie kein Einrichtungsstück außer den Tischen und Sitzmöbeln sorgen für Hallenflair und einen unglaublichen Lärm, was bei dem Raum/Klangdesign auch kein Wunder ist. Das geht auch schöner.
Ansonsten waren Farbdesign und Musikauswahl sehr passend und ansprechend, was uns dann doch zum Verweilen animierte. Zunächst war allerdings keines der schönen Sofas frei, sodass wir uns an klapprige, einfache Kaffeehaus Möbel setzen mussten. Egal, es wird schon noch ein Platz an der Sonne frei werden. Da saßen wir also, etwas mehr als 10 Minuten und die versammelte Kellnerschar läuft zigmal am leeren Tisch vorbei ohne Notiz zu nehmen und das, obwohl es eigentlich nicht gerade übervoll und reichlich Personal vorhanden war.
Eigentlich wollten wir schon gehen, aber da wurde direkt neben uns ein Sofa frei und so wagten wir noch die 2. Chance für das Cubar. Und plötzlich kam dann auch eine Kellnerin, die vorher schon mindestens 4-mal an uns vorbeigestiefelt war. Guten Tag kommt wohl im Wortschatz nicht vor und meinen Hinweis, dass wir schon etwas länger warten quittierte sie mit lächeln und schweigen. Der junge Mann, der uns dann den mäßigen Latte Macchiato brachte, knallte die Gläser recht unfreundlich auf den Tisch und hat offensichtlich noch nie vermittelt bekommen, wie man einen Kaffee den serviert. Das mag vielleicht ein wenig kleinlich erscheinen, aber es hat seine Gründe, warum zunächst die Damen serviert bekommen und warum Getränke von rechts serviert werden. Weshalb die Apfelschorle für Aimée länger auf sich warten ließ, als unser Kaffee, bleibt ein Geheimnis. Immerhin war der junge Mann so clever, für das Kleinkind kein Eis zu servieren. Einmal mitgedacht. Der Kaffee indes war wie bereits gesagt eher mäßig. Was nicht verwundert, konnte man doch vom Platze aus prima die WMF Maschine sehen, aus der der braune und weiße Saft gezogen wurde.
Ich hätte eher was im Stile einer Cimbali Dosatron erwartet, anstatt einer Kantinenausstattung, aber auch hier regiert anscheinend der Rotstift.
Auf den bestellten warmen Apfelstrudel sollten wir allerdings noch eine Zeit lang warten. Der war dann auch nicht mehr heiß, als das begehrte Backwerk dann endlich kam. Wahrscheinlich wollte man, dass wir noch einen zweiten Macchiato trinken.
Der Strudel war durchaus nicht schlecht, allerdings war das Stück doch reichlich sparsam dimensioniert. Die Vanillesoße war ausgezeichnet, allerdings serviert man einen Strudel mit Puderzucker und nicht Kakao.
Die letzte Prüfung war der Gang in die Keramik Abteilung. Wie 2 Toiletten und 3 Pissoirs für geschätzt 150 Plätze reichen sollen, ist mir ein Rätsel. Grundsätzlich war es sauber. Allerdings fehlten Blenden und Schalter (!), was ich für Elektronische Installationen in Feuchträumen für gefährlich halte. Auch einen Handtuchhalter sucht man vergebens, dafür steht die Papierrolle auf dem Pladdernassen Waschtisch und jeder muss sich sein Stück Papier aus der halb durchnässten Rolle reißen. Lecker, wenn der Kollege vorher sich nach dem Stuhlgang seine Hände nur mit Wasser gewaschen hat.
Bleibt noch die Frage nach dem Preis. 16,70 Euro für 2 Kaffee, 1 Apfelschorle und 3 Stück Apfelstrudel gehen in soweit Ordnung. Nur hätte ich mir ein “Schönen Abend noch. Auf Wiedersehen!†gewünscht.
Abschließendes Urteil: Flair will im Cubar nicht aufkommen, zwar stimmt das Design, aber der Lärmpegel bei halbvollen Lokal ist schon unglaublich. Das Personal ist wenig aufmerksam und anscheinend schlecht oder gar nicht ausgebildet. Der Kaffee kommt aus der WMF Maschine, insbesondere der Milchschaum ist ein Witz. Und einen Macchiato serviert man auch nicht mit Strohhalm. Der Zustand der Toiletten ist bedenklich. Ich vergebe ein Ausreichend. Wir kommen bestimmt nicht wieder! 😉
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